Projekt „Gotik“

GOTIK – Die Idee des Gesamtkunstwerks, alles hängt zusammen, ergänzt sich und unterliegt einer großen Ordnung.

Das Projekt Gotik besteht aus drei Bildern, die jeweils einen Ausschnitt aus einem Bauwerk der Städte Regensburg, Köln und Leipzig zeigen.

Diese Bilder mit der Größe 120 x 180 cm bestehen aus zwei Teilen. In ihrer Originalgröße befindet sich ein herausnehmbarer Rahmen von 100 x 80 cm. Tauscht man diese Einzelrahmen untereinander aus, ergeben sich somit neun verschiedene Variationen.

Dadurch versinnbildlicht sich die Idee der Gotik als Idee des Gesamtkunstwerks.

In den Städten Regensburg, Köln und Leipzig habe ich die passenden Bauwerke für mein Projekt gefunden. Wichtig bei der Wahl war mir, dass die Bauwerke gotische Elemente oder Wurzeln aufweisen und keine Hauptattraktion in diesen Städten sind, wie z. B. der Kölner Dom.

In Regensburg habe ich mich für „Roter Herzfleck“ entschieden.

Ein romanischer Bau, dessen Kernbau auf das 12 Jh. zurückgeht und bis zum 18. Jh. Grundbesitz des Reichsstifts Obermünster war. Eine hochgotische Loggia wurde 1478/79 zugefügt, weitere u. a. barocke Umbauten folgten. Das Gebäude, das ehemals 200 Jahre (1598-1792) das Gasthaus „Zum Roten Herz“ beherbergte, wurde 2001 durch die Stadt Regensburg behutsam saniert. Heute ist es Sitz des Amts für Organisation und Personalentwicklung der Stadt Regensburg.

Die Loggia mit ihrem Blendmaßwerk des Vierblatts war ein entscheidender Faktor bei meiner Wahl.

In Köln habe ich mich für die Kirche „St. Kolumba“ entschieden.

Ursprünglich ein romanischer Bau, der jedoch im späten Mittelalter einem gotischen Neubau weichen musste. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche fast vollständig zerstört. 1947 wurde ein Teil der zerstörten Kirche zur Kapelle „Der heiligen Madonna“ wiederaufgebaut. 2007 wurde die kriegszerstörte Kirche zum Kunstmuseum des Erzbistums Köln durch den Architekten Peter Zumthor umgebaut. Peter Zumthor vereint Altes und Neues in diesem Museumsbau in perfekter Harmonie.

Dies passte wunderbar zu meiner Intention und veranlasste mich zur Wahl dieses Bauwerks.

In Leipzig wurde ich mit der Kirche „St. Pauli“ fündig,

die 1231 als romanischer Bau errichtet wurde. 1485 folgte ein spätgotischer Umbau, an dem im Laufe der Zeit einige bauliche Änderungen stattfanden. Diese Kirche hat die Kriege ohne große Zerstörung überlebt. Im Beschluss des DDR Regimes jedoch, das Leipzig als emporstrebende sozialistische Großstadt präsentieren wollte, wurde die Kirche St. Pauli (auch Universitätskirche genannt) gesprengt und wich 1972 einen kompletten Neubau, dem Paulinum – Aula und Universitätsbau, des DDR-Stararchitekten Hermann Henselmann. Die Fassade zum Augustusplatz wurde 2006 wieder abgerissen und der jetzige Neubau der Kirche fußt auf einem Entwurf des niederländischen Architekten Erick van Egeraat. Wenn man die alten Klostergebäude mitzählt, veränderte sich die Fassade seit 1830 fünf mal.

Die Geschichte und die architektonische Auflösung veranlasste mich zu dieser Wahl.