Das Projekt „Entscheidungen“ umfasst einen Zyklus von neun Bildern, jeweils in drei verschiedenen, sich dreimal wiederholenden Größen. Sie ergeben in ihrer gleichen Größe jeweils ein Bild, in den unterschiedlichen Größen ebenso ein Bild, können für sich alleine stehen oder als neun Bilder gehängt werden. Wie ein Baukastensystem kann man die Bilder nach Belieben variieren, erweitern oder begrenzen.
Die Bilder dienen als Metapher für das Leben. Der Zyklus erhebt keinen Anspruch, die zeitliche Dauer von Geburt bis zum Tod darzustellen. Nein, herausgenommen wird eine Frequenz aus dem Leben, ohne Anfang, ohne Ende. Ein zeitlicher Ablauf, in dem es wie im wirklichen Leben immer wieder um Entscheidungen geht. – Manchmal größere – manchmal kleinere. Welches Bild hänge ich an das nächste? Welche Kombination ist für mich, mein Umfeld stimmig?
Viele Menschen haben Entscheidungsprobleme, zögern …“ach damals, hätte ich doch“, schimpfen… „wenn der/ das nicht gewesen wäre“, kritisieren, „wenn das System anders wäre, dann hätte ich“…, ärgern sich über Gott und die Welt, auch über sich selbst, schauen weg, stecken den Kopf in den Sand, verändern nichts, ergeben sich ihrem Schicksal, lassen das Leben (ab)laufen. Obwohl nach Abwägen, Beobachten, Informationen sammeln, Prüfen, den Mut zusammennehmen Weichen gestellt werden können. Es ergibt sich ein Bild, mit einer anderen Entscheidung ergibt sich ein anderes Bild.
Beim Sich-Einlassen auf die Bilder, auf die Farben, Strukturen, Formen, tauchen Wurzeln, Flügel, Hände, Augen, Adler, Kreuzigungen… auf. Die Wurzeln stehen für unsere genetischen, erzieherischen, kulturellen Prägungen. Die Hände stehen für Handlung, die Augen für genaue Betrachtung und Beobachtung, Kreuzigung für Sterben und Abschied. Die Flügel, Adler stehen für unsere Freiheit für ein selbstbestimmtes Leben.
In den Bildern findet viel Bewegung statt, denn vor Entscheidungen ist viel in Aufruhr. Doch auch ruhigere Segmente befinden sich im Zyklus und veranschaulichen die Zeiten in denen keine Entscheidung ansteht, in denen alles stimmig ist.
Im Film „Entscheidungen“ wird der Prozess der Entscheidungswahl, welches Bild sich an welches reiht, als Performance gezeigt. Die Bilder wandern über die Bühne und ordnen sich immer wieder unterschiedlich an. Unterstützt wird dies durch Musik, denn wie schon im Projekt Kirschblüten-Neubeginn, müssen wir die Künste nicht immer voneinander trennen. Sie können sich auch gegenseitig gut befruchten.
Das Magnetboard „Entscheidungen“ kann man als Stück des roten Fadens im Leben verstehen, auf dem man selbst die Anordnung der neun Bildmagnete immer wieder aufs Neue entscheiden bzw. umentscheiden kann. Denn auch Entscheidungen können verändert werden.